Kakao Mischa: Was mache ich hier eigentlich?

Die letzten Tage waren für mich geprägt von grundlegendem Überdenken. Als Mischa des Kakaos scheint es ja irgendwie auf der Hand zu liegen was ich mache, nämlich Kakao. Bei genauerem Hinsehen allerdings, wird klar, dass Kakao nicht gleich Kakao ist. Die letzten Wochen habe ich mich hineinbegeben in eine Spirale von Umsatz, Ertrag und vor allem Erwartungen. Erwartungen an mich selbst, mein Business, meine KundInnen und auch Erwartungen an Kakao. Es kam so schleichend. Mit der neuen Manufaktur und dem neuen, tollen Kakao muss doch auch der Umsatz steigen. So wie letzten Monat, oder den davor. Nur ein kleines bisschen! Dann bin ich auch happy und zufrieden. STOPP! Nein, nein und nochmals nein. Das ist mir in den letzten Tagen bewusst geworden. Dieses alte Hamsterrad, das mich fest in seinem Griff hatte, ist kaum besser, als das des Bankers oder Immobilienmaklers. Es ist verankert im Außen und hat im Kern den Mangel. Den Gedanken, dass es doch etwas zu erreichen gibt. Das Glück da draußen. Etwas weiter weg, als ich greifen kann. Nur ein bisschen.

Und ich bin wieder drauf reingefallen. In all meiner Spiritualität, Meditation und Kontemplation. Es wurde spürbar. Spürbar eng, dicht und anstrengend. Als würde ich mich durch ein Nudelsieb pressen wollen, nur weniger lecker. "Wenn ich maximal viel Kakao verkaufe, dann erreiche ich so viele Menschen wie möglich und realisiere dadurch meine Vision von einer heilen, herzoffenen Welt!" so dachte sich mein Verstand. Ein Hamsterrad der Extraklasse, das ich nun nach einer schamanischen Reise verlassen darf. Wie schmerzhaft es doch ist, zu merken, dass der Weg, der so golden schien, sich doch aus Holz entpuppt hat und Löcher hat. Mir wird zunehmend (und nicht mehr nur intellektuell) klar, dass sowohl Kakao, wie auch mein Business und meine Vision, einer neuen Zeit angehören. Einer Zeit, die nicht geprägt ist von erwartungsgeladenem Denken, von strategischem Marketing und Return On Investment. Ich habe es satt, Umsatzzahlen zu vergleichen und nach dem bisschen Dopamin zu lechzen, was sich bei vierstelligen Tagesumsatzzahlen in mir breit macht, wie das Heroin in den Adern des Abhängigen. Es klingt krass, und das ist es auch. Wir werden in dieses System geworfen und kriegen Applaus von oben, wenn wir mal wieder besonders schnell im Kreis gerannt sind. Besonders hart geschuftet haben. Manche Mutter würde sagen "was für ein braver Junge, und wie schnell er rennen kann!"

Die letzten Tage haben mir gezeigt: Das bin nicht ich. Noch mehr sogar: Dieses Denken beraubt mich meiner Freiheit, meiner Essenz. Es frisst mich auf und hinterlässt ein hungerndes Gerippe.

Hiermit entschließe ich mich, dieses alte Denken, diese alten Konzepte und Muster abzulegen. Mich zurückzubesinnen darauf, weswegen ich hier auf diesem Planeten umherschwirre. Denn ich bin nicht hier, um der größte Kakaoverkäufter aller Zeiten zu werden, die fancieste Jurte zu bauen und mich darin mit kakaoüberzogenen, kernlosen Trauben füttern zu lassen. Auch wenn mich diese Vorstellung zum schmunzeln bringt. Ich bin hier, um mit Kakao eine Basis zu schaffen. Ein Fundament zu bieten, das den Menschen ermöglicht sich selbst und andere zu fühlen. Ich bin hier, um einen neuen Weg zu zeigen. Den Weg des Herzens, der Dankbarkeit und des Genusses. Das ist meine Vision. Darin liegt meine Mission. Und Kakao ist die materialisierte Form genau dessen. Kakao bietet die Grundlage für einen Gemütszustand, der uns ermutigt zu fühlen. Uns inspiriert und motiviert. Genau diese Energie möchte ich weitertragen: Die der Inspiration, der Neugierde und Freude.

Doch was heißt das jetzt? Höre ich etwa auf Kakao zu verkaufen? Ich glaube nicht.

Was es allerdings bedeuten könnte, ist dass ich mich darauf besinne, genau diese Vision stärker nach außen zu tragen. Zu Dir und anderen zu sprechen. In Videos, Podcasts, Newslettern und Blogbeiträgen. Und mich weniger verliere in Umsatzsteigerung, Social Media Likes und IG Story-Reposts. Es wird handfest und ich freue mich drauf! Ich freue mich darauf, mit meiner geerdeten und klaren Art Menschen zu erreichen und Samen zu säen. Mich zu zeigen, zu tanzen und loszulassen.

Wie sich das auf mein Business niederschlägt? Who knows! Lieber gehe ich pleite auf dem Weg in die Richtung meines Herzens, als im Hamsterrad meine Runden zu drehen. Es wird Zeit loszulassen. Mal wieder.

Ich lasse los den Druck, Social Media zu "bedienen", denn ich bin kein Kellner. Ich lasse los den Druck, mein Unternehmen "wachsen zu lassen", denn das kann es auch von allein. Ich lasse los den Druck, ständig abliefern zu müssen, denn ich bin kein Paketbote. Ich bin Visionär und es wird Zeit, dass ich DAS lebe.

Danke für's zuhören und vielleicht bis bald. Dein Mischa.

Großartiges Bild von @groetsch.beate

verfasst von Mischa Levit
Ähnliche Artikel
story

Hinterlasse einen Kommentar

Mehr Artikel

Zeit für Dankbarkeit

Diesen freitäglichen Blogbeitrag möchte ich dafür nutzen, meiner liebsten Manifestations- und Feelgoodpraxis Ausdruck zu verleihen: Dankbarkeit. S...

Mein Erster Urlaub

Urlaub? Pah, ich will was erleben! Ich will die Welt sehen und die abgefahrensten Sachen probieren und am Schluss irgendwo runterspringen und ansc...

Durch die Ohren direkt ins Herz

Meine Entdeckungsreise auf den Gebieten der Spiritualität, Persönlichkeitsentwicklung und Beziehung teile ich im Kakao Mischa Podcast