Viele sich fokussieren auf die perfekte Ernährung, das beste Verhältnis von Kohlenhydraten, Fetten und Eiweiß oder einen außerordentlich weitreichenden Bizepsumfang.
Und auch mich haben all diese Dinge in ihren Bann gezogen und ich versuchte anhand striktester Regeln und Entbehrungen alle Widerstände zu brechen, um endlich so zu werden, wie ich dachte, dass mich die Gesellschaft will. Damit ich akzeptiert werde und mich
dann selbst akzeptiere. Ganz schön umständlich gedacht, und noch viel umständlicher gemacht. Dank der Hautprobleme, die ich seit meinem 13. Lebensjahr mit mir rumtrage und die mir mit stechendem Juckreiz viele Situationen zur Qual gemacht haben, durfte ich nach fast einem Jahrzehnt leiden
selbst feststellen, dass meine Ernährung irgendetwas damit zu tun haben könnte. Ein äußerst abwegiger Gedanke, denn keiner der vielen Ärzte hatte jemals über Essen gesprochen. So begann für mich eine Nahrungsreise. Ich begann mich zu fragen, was mir gut tut, worauf mein Körper wie reagiert wann meine Beschwerden sich verschlimmern. Mit fiel meine Zuckersucht in's Auge, mein ungesunder Appetit und auch mein Fleischkonsum. Fleisch ist ja wichtig, wegen dem Eiweiß und so... Aber immer öfter fing ich an meinen Körper zu hören und die Punkte zu verknüpfen. Ein komischer Ausschlag an den Händen... könnte das was mit dem Schaschlik bei meinen Eltern letzten Abend zu tun haben? Extermer Schuppenbefall und Juckreiz der Kopfhaut - vielleicht war nicht nur das letzte Bier schlecht, hm? So führte mich mein Weg durch konstantes Trial und Error, gepaart mit dem Unwillen zu akzeptieren, dass man nun mal Beschwerden habe, letztendlich zur pflanzlichen Ernährung. Dieser Weg war gepflastert von interessanter Literatur wie
The Yoga of Eating von Charles Eisenstein, die mir zeigte, dass es da eine andere Herangehensweise gibt. Einen Weg, der für sich steht und keinen anderen Weg schlecht macht. Nämlich den Weg des Gefühls, der Erfahrung und der Intuition. Eine Erkenntnis im Amazonas-Regenwald krönte meine Einsicht:
Mein Körper weiß mehr als meine Gedanken. Und er teilt sich mir ständig mit, ich muss nur zuhören.
In ebendiesem Regenwald war es auch, wo der Kakao mich fand. Vorurteilsfrei begegnete ich ihm und ließ ihn auf mich wirken. Mich durchströmen, von außen, meinem Körper nach innen zu meinem Geist. Und plötzlich machte es KLICK.
Die Punkte führten alle so schnell zusammen, dass ich es gerade noch so hinbekam einen Stift und mein abgeranztes Tagebuch zu greifen. Zeilen und Bilder flossen aus mir heraus. Ich gab mein Bestes sie mit meinem Kugelschreiber umzusetzen. Kakao ist für mich zum Anker geworden, um zu begreifen, dass Nahrung nicht nur das ist, was wir uns in den Mund stecken. Dass Nahrung nicht nur dafür da ist, damit wir mit ihr unsere Bedürfnisse befriedigen können.
Das was wir uns in den Mund stecken, ist ebenso unser Weg wie die Arbeit die wir täglich ausführen, die Menschen denen wir gegenübertreten und die Informationen mit denen wir uns füttern. All das wirkt auf uns. Und diese Erkenntnis lässt mich immer bewusster wählen, womit ich mich nähren möchte. Und was mich nähren darf. Und ja, Kakao hilft. Aber die Basis ist der grundlegende Wille, zu wachsen und Dinge an mir selbst zu ändern, wenn ich mit meiner Umwelt in einen Konflikt gerate. Denn genau dafür sind sie da, diese sogenannten Probleme.
Ich wünsche mir, dass in der vorherrschenden Zeit noch mehr Menschen anfangen sich selbst zu fühlen und damit auch die Möglichkeit haben ihre Mitmenschen zu fühlen. Und weniger Verlangen verspüren "Dinge" ändern zu wollen. Und ich bete dafür, dass Kakao all jene, die mit ihm in Kontakt kommen, dabei unterstützt, stärkt und nährt. Sowohl als mega angesagtes Superfood, als auch als Geist einer heiligen, lichtvollen Pflanze.
Danke für Eure Aufmerksamkeit. <3