Wie du in dem Bild sehen kannst, habe ich das Glück viele schöne Momente an meinem Geburtstag erlebt haben zu dürfen.
Doch passierte in meinen Jugendjahren etwas, das das ändern sollte.
Relativ zeitgleich mit einer einsetzenden Depression, einer unerklärlichen sowie schambehafteten Hauterkankung und häuslicher Gewalt entwickelte sich eine Angst - vor allem vor meinem Geburtstag.
Ich erinnere mich noch genau an das Gefühl, wenn ich in der nicht-enden-wollenden Lateinstunde auf die Uhr blickte und bei der Uhrzeit 11:09 erschauderte.
Sicherlich hat der Flugzeugabsturz 2001 zu diesem Empfinden beigetragen und die zahlreichen, der Trauer gewidmeten Schweigeminuten an Schulen und anderen Einrichtungen an diesem einen, meinen Tag.
Es ging so weit, dass ich anfing mein Geburtsdatum zu verschweigen oder vorgab, ich hätte am 12. September Geburtstag. Denn ich wollte zu meiner bereits existenten Scham nicht noch die 3000 Toten des Unglücks dazuzählen.
So duckte, schämte und weigerte ich mich... bis ich mich schließlich betäubte. Über ein Jahrzehnt hinweg.
Erst vor 3 Jahren holte mich dieser Traum wieder ein und ich fand mich scheinbar grundlos weinend auf meiner Yogamatte wieder, mit dem Gefühl in der Brust, nichts wert zu sein.
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