Photo Credit: Yana Rendon
Lange ist es her, dass meine Finger mit dieser Intention die Tastatur berührten.
Lange ist es her, dass ich meinem innersten Ausdruck verschafft habe in literarischer Form.
Wozu, wenn im außen doch alles läuft? Wozu, wenn unser Kakao für sich spricht und gerade dich dazu motiviert deine eigene Geschichte zu schreiben?
Ja wozu eigentlich?
Einfach so, weil es sich gut anfühlt. Einfach so, weil ich mag.
Und, um bestimmte Dinge mit dir zu teilen. Dinge, die nicht in den Newsletter passen. Dinge, die nicht mal in eine Konversation passen. Grenzwertige Dinge.
Ich hatte das Leben aus dem Griff verloren. Nicht, dass ich es jemals kontrolliert hätte, nur ist es mir in den letzten Wochen entglitten in eine Geisteshaltung der Wahllosigkeit und des Hedonismus. So viele Festivals, so viel Action und so viel überreizter Genuss. Da hab ich misch halt treiben lassen. Auf einem süßen aufblasbaren Reifen in den Strudel des "Was soll's?".
Nur gut, dass das Leben eine eingebaute Weckfunktion hat. Weniger gut, dass diese, nicht mit sanftem Licht und Vogelzwitschern wie bei meinem Tageslichtwecker ertönt, sondern in meinem Fall durch meine Covid-Erkrankung gepaart mit einer kompletten Überlastung meines gesamten mentalen und physischen Systems.
Wer hätte gedacht, dass es keine gute Idee ist, direkt nach dem schlaflosen Fusion Festival unseren Seminarraum zu renovieren und die zwei moldavischen Gastarbeiter zu koordinieren und gleichzeitig das Kakao Business weiterzuführen?
Wahrscheinlich jeder...
Doch nicht mit mir! Mal wieder suchte ich meinen Kalender zu überlisten und wurde schlichtweg zerrissen von Anspannung, Krankheit, Distanz, Druck, Unzufriedenheit und Zweifeln.
Eine dunkle Woche mal wieder seit langem. Eine an die ich nicht gerne zurückdenken mag und eine, ohne die ich jetzt nicht hier wäre.
Diese Woche nämlich, gab mir erst den Grund für einen Umbruch. Für eine Neubesinnung, einen Neuanfang und für eine starke Dosis meiner kleinen Psilocybe cubensis Freunde (bitte nicht nachmachen!).
Letztere gaben mir zu fühlen, was ich da meinem System und meinem Umfeld zugemutet habe. Ich durfte wieder lernen, welch Geschenk es ist diese Existenz zu beheimaten.
Mein Bauchgefühl kam wieder zu mir, jedoch als unerhörter Schmerz und als Leid.
Meine Krankheit verschaffte sich Raum, denn auch sie wollte nicht unter den Tisch gekehrt werden.
So furchtbar es auch klingt, so wichtig ist für mich diese Form der Heldenreise. Die Begegnung mit mir selbst in meinen dunkelsten Stunden.
Ich fühle mich wiederbelebt, fokussiert und entschlossen meinen Zielen nachzugehen. Der Podcast, die Videos, die Demo... all das möchte schon lange passieren und endlich erlaube ich es. Endlich erlaube ich meinem Leben wieder, mich zu leben. Denn das Leben ist das einzige, was wirklich wartet. In jeder Sekunde wartet es darauf gelebt und gefühlt zu werden.
Also worauf wartest du?
Kommentare
Ach Mischa, ich liebe einfach deine Art wie du dich lyrisch mitteilst.
Ich konnte mich schon so oft in deinen Zeilen wiedererkennen und fühle es sehr.
Auch wenn der Wecker des Lebens im ersten Moment unliebsam erscheint ist es doch schön, dass er dich geweckt hat und so viel wundervolles entstehen lässt. Aho 🤎