"Life begins at the end of your comfort zone" steht auf einer Postkarte über meinem Bett geschrieben. Eigentlich war diese nur ein "Platzhalter" in einem Bilderrahmen, den ich bei einer namhaften Drogeriekette erstand. Irgendwie behielt dieser Platzhalter seinen Platz und gibt mir seitdem zu denken.

Und je mehr ich darüber nachdenke, desto schwammiger wird es. Kann es sein, dass diese besagte Zone gar kein fest abgestecktes Gebiet ist, sondern fluide?

Ich spüre, dass es genau die Herausforderungen sind, die mir das Leben stellt (oder alternativ ich mir selbst), die mich wachsen lassen. Nur, um wieder bereit zu sein für das nächste und das nächste. Und dann das danach. Ein nicht enden wollender Kreislauf, geprägt von intensiven Gefühlen und denkwürdigen Momenten, welche rückblickend mein Leben so prall und aufregend erscheinen lassen. Dieser Blogbeitrag, zum Beispiel, kostet mich Überwindung. Er flutscht nicht, er knarzt eher. Und doch weiß ich in meinem Herzen, ich brauche ihn. Ich brauche ihn, um zu wachsen und dem Ausdruck zu geben, was in mir schlummert. Er schenkt mir Weitsicht. Aus dieser Beobachterperspektive erscheint jede Herausforderung in meinem Leben notwendig, gar unabdingbar. Jede Schweißperle ein Geschenk und jede Träne ein Segen. Von hier oben ist alles sinnhaft und gut. Hier oben ist es schön und neutral. Jedoch bei weitem nicht so lebendig und intensiv, wie am entlegenen Strand der Sehnsucht oder so aufregend, wie im Tal der Wagnis. Ich steige nur hier hoch, um Mut zu fassen und mich bereit zu machen. Für das nächste Abenteuer, den nächsten Looping und den nächsten herzhaften Seufzer.

Und meine Komfortzone? Die ist da wenn ich sie brauche. Sie ist der Ort, der mich regenerieren lässt. Der Ort, an dem meine Bedürfnisse gedeckt sind. Und sobald das der Fall ist, kann ich garnicht anders als wieder raus zu rennen, zu stolpern und zu jubeln. Das Leben lockt mich immer wieder raus, bittet mich zum Tanz, zur Liebe und zum Tiefgang.

Jetzt gerade bittet mich das Leben zur Ausrichtung und Fokussierung, gepaart mit dem unendlichen vermissen des für mich wichtigsten Menschen auf der Erde, meiner großen Liebe. Die Achterbahn fährt weiter, ich sitze ganz vorne.

Fährst du mit?

verfasst von Mischa Levit